Auslieferung der gespendeten Solarpanels für das Regionalkrankenhaus in Tschernihiw

Mit Hilfe einer großzügigen Spende der Ukrainehilfe Königstein konnten 5 Departments der Klinik nun mit autarken Solarsystemen ausgerüstet werden. Die Auslieferung fand am 14. Juli 2022 statt. Ermöglicht wurde dies durch unseren Projektbeauftragten für erneuerbare Energie, Christian Schönwiesner. Der Leiter unserer Geschäfts- und Koordinierungsstelle in Kyjiw, Jörg Drescher, war mit vor Ort, um die Dokumente zu unterzeichnen.

Tschernihiw liegt ca. 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Region und Stadt wurde und wird immer wieder von russischen Artillerieangriffen attackiert. Daher ist eine ständige Stromversorgung nicht gewährleistet. Die jetzt gespendeten Solarsysteme sichern eine Mindestversorgung von Verletzten und Patienten in diesen Zeiten.

Oberarzt Yehor Pavlenko bedankt sich bei der Ukrainehilfe Königstein und den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die diese Spende möglich gemacht haben.

Danke von Iyja Derechin, der die Koordination zwischen dem ukrainischen Produzenten „Kness“ und dem Krankenhaus übernahm:

Bilder der Auslieferung:

Weitere Projektvorhaben:

Unser nächstes Projekt, für welches wir für eine Ausrüstung mit autonomen Solarsystemen sammeln, sind Wohncontainer in Hostomel. Hostomel ist eine ukrainische Kleinstadt mit ca. 16.000 Einwohnern ca. 30 km nord-westlich von Kyjiw. Im März / April war die Stadt ein Hotspot der Kämpfe um Kyjiw insbesondere da hier ein Flughafen und das Flugzeugwerk Antonow (größtes Transportflugzeug der Welt) ist. Hostomel wurde weitestgehend zerstört. Viele Bewohnerinnen sind ohne Wohnraum.

Aus Polen wurden nun erste Wohncontainer geliefert. Wir wollen einen Beitrag leisten, dass diese Wohncontainer mit einem Mindestmaß an Stromversorgung ausgestattet werden. Weitere Informationen sind auf folgender Seite: https://www.powerforukraine.org/

Ein kurzer Bericht über die Lage vor Ort in Tschernihiw:

Die Trasse von Browary bis Tschernihiw (man erinnere sich an die 40km lange russische Militärkolonne) ist komplett geräumt (habe nur 3 zerstörte Technik gesehen) und wurde weitgehend neu asphaltiert. Die gesprengte Brücke vor der Stadt ist ein „Nadelöhr“, weil sie durch eine Pontonbrücke (militärische Schwimmbrücke) ersetzt wurde.

Die Stadt selbst ist am nördlichen „Rand“ beschossen worden und da gibt’s heftige Zerstörung, wie auch ein Industriegebiet. Inzwischen ist aber das Leben zurück. Lokale haben geöffnet und Leute waren dort zu sehen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist (noch oder wieder) dort. Es gibt scheinbar (mehr oder weniger) alles zu kaufen. Auch Sprit (Diesel/Benzin/Gas) ist verfügbar. Nur eben um einiges teurer. Strom funktioniert einigermaßen stabil. Bei der Ankunft gab es Luftalarm, aber das interessierte (wie fast überall in der Ukraine) niemanden wirklich (im Krankenhaus war das Personal im Luftschutzkeller – nur der Chefarzt war bei der Übergabe dabei).

Stimmungslage: Die Leute haben Angst, dass die Russen noch einmal kommen und sich der Horror wiederholt.

Bilder von vor Ort: